Diego-Gala zum Saisonausklang

Viel Herz und Leidenschaft haben die Mannschaften beim Saisonausklang 2005 gezeigt. Gauloises Emmerting, die Gendorfer Soccer und Kaufland Burghausen spielten beim 1. gallischen Freizeitkick am 1. Oktober einen gepflegten Ball und genossen sichtlich, das sportliche Jahr in gemütlicher Runde ausklingen zu lassen. Die Gallier lieferten auf dem Kleinfeld in Mehring das beste Ergebnis ab und feierten drei Siege in vier Partien.

Nur der Auftakt gegen Kaufland ging mit 0:2 in die Hosen. Im Rückspiel schaffte Gauloises das Kunststück, die Scharte auszuwetzen und mit 3:0 die Oberhand zu behalten. Den klaren Triumph stellte Diego her, der mit einem lupenreinen Hattrick glänzte. Der Youngster war noch etwas am Außenband angeschlagen, überzeugte aber an jenem Nachmittag mit einer starken Leistung und drückte der gallischen Mannschaft seinen Stempel auf. Er war es auch, der gegen die Gendorfer Soccer im ersten Vergleich nach Pass von Nino das 1:0-Siegtor erzielte. Die Partie wurde allerdings von Verletzungen überschattet. Tobi, der später am Abend seinen Abschied nach England auf der Altöttinger Kirta feierte, knickte um und musste ebenso raus wie Steini, der nach einem Foul wegen Hüft- und Knieschmerzen nicht mehr weiterspielen konnte. Auch im Rückspiel gegen die Soccer stand die Gauloises-Verteidigung um Kalle, Hofi und Keeper Kopy sattelfest und ließ keinen Treffer zu. Vor den Augen der Zuschauer, darunter auch Toss, Morse, Bertl, Alexandra und Shorty, markierte Tom den erneuten 1:0-Endstand.

Nicht nur wegen der positiven Ergebnisse war es ein gelungener Abschluss der Freiluft-Saison. Gut möglich, dass es im nächsten Jahr eine Neuauflage gibt. -Toss-

Mitten ins Herz

Tom steht genau da, wo er stehen soll. Prompt wird ihm der Ball zugespielt und er zieht mit Vollspann ab. Ein Verteidiger will blocken, fälscht den Schuss unhaltbar ab. Die Kugel zappelt im Netz – Tor für Gauloises. Tom hat alles richtig gemacht. Aber nur kurz, ansatzweise reißt er die Hände zum Jubel hoch, danach senkt er seinen Kopf und blickt zu Boden. Tom kann sich nicht richtig freuen. Denn es war das 1:0 gegen die Mighty Altöttings. Gegen jenes Team, dem er nicht nur angehörte, bevor er 2000 zu den Galliern gewechselte - nein, er war einer ihrer Gründungsväter damals, 1994.

Sechs Jahre, nachdem sich die Emmertinger und die Altöttinger das letzte Mal gegenüber standen, kam es beim 5. Gauloises-Cup am 6. August 2005 in Mehring zur Neuauflage des ehrwürdigen Derbys. Die Mightys, als Team 1999 gestorben und beim Jubiläumsturnier von Gauloises im vergangenen Jahr mit veränderter Formation wiederauferstanden, antworteten auf den Rückstand prompt mit dem Ausgleich. Für die Entscheidung im Spiel - es war das beste während des gallischen Kleinfeldturniers – sorgte Kalle. Mit einem knallharten, platzierten Schuss ins linke untere Eck traf er zum 2:1.

Da war nur der Auftakt gegen die Gendorfer Soccer, den Gauloises verlor - mit 0:1. Danach spielten die Gallier einen flotten Ball und zeigten sich äußerst torhungrig. Mit 11:1 wurde Ghetto People vom Platz gefegt. Und dabei kamen sie noch glimpflich davon, denn Nino hätte das Ergebnis weiter nach oben schrauben können. Weil er sich beim Auslassen bester Chancen im besonderen Maße hervortat, erhielt der Italiener bei der Siegerehrung den Preis für Fairplay. Rigoroser waren da Tom, der fünf Mal einnetzte und damit den internen Rekord bestätigte, Lopo mit einem Dreierpack, Doppeltorschütze Diego und Tobi.

Gegen Kaufland Burghausen feierten die Emmertinger ein mühsames 2:1, das Diego mit einem schönen Knaller unter die Latte und Lopo herstellten. Die Abwehr, allen voran Kalle und Gerald, der in diesem Spiel aushalf, sowie Torwart Kopy, hatte vor den Augen von Beck´s, Noll, Toss, Morse, Bertl, Alexandra und Sdumka Mühen, ein weiteres Gegentor zu verhindern. Aber es gelang.

Den Turniersieg holten sich schließlich die Gendorfer Soccer (10 Punkte) vor Gauloises (9), den Mightys (7), Kaufland (3) und Ghetto (0). Dass die Veranstaltung, die anschließend in das Sommerfest mündete, ein voller Erfolg war, haben die Gallier auch ihren zahlreichen Helferinnen zu verdanken. Alexandra, Eva, KT und Kerstin sorgten sich den ganzen Tag über um den Verkauf von Speisen und Getränken. Nicht zu vergessen auch der Einsatz von Designer Sdumka, der todesmutig auf eine Leiter auf seinem Firmenwagen stieg, um zu gewährleisten, dass die riesige Gauloises-Fahne an der richtigen Stelle aufgehängt werden kann. Und bemerkenswert natürlich sein nicht nur ästhetischer, weil mit dem gallischen Helm verzierten, sondern auch schmackhaften Kuchen.

Am Abend steht Tom genau da, wo er stehen soll. Inmitten seiner gallischen Freunde. Beim Sommerfest hat er wieder gut lachen. Tom hat alles richtig gemacht. -Toss-

The „perfect game“

Nach 11 Jahren und 30 Spielen auf dem Großfeld ist am 30. April 2005 der Bann gebrochen: Beim ungefährdeten 3:0-Auswärtstriumph gegen die Gendorfer Soccer hielten die Gallier zum ersten Mal in der Geschichte ihren Kasten über die kompletten 90 Minuten sauber.

Erstmals seit Jahren wurde die Verteidigung in einem Dreierverbund anstelle der Viererkette betrieben und das gleich mit Erfolg. Die Helden der Abwehr heißen Kalle, Noll, Diego und Torwart Kopy, der zum ersten Mal als Kapitän auflief. Im defensiven Mittelfeld verrichtete Noll ganze Dinge und auch Tobi half zum Ende der Partie tatkräftig mit, dass hinten die Null bis zum Abpfiff stehen blieb.

Mit einem Paukenschlag begann das 3. Alztal-Derby, das im Modus Zehn gegen Zehn in Teising ausgetragen wurde. Nach einem spieleröffnenden Pass von Diego setzte Tobi mit einer Steilvorlage per Außenrist Lopo bestens in Szene, der der gegnerischen Defensive um Soccer-Kapitän Roberto entwischte und die Kugel schon nach einer Minute Spielzeit unter die Latte donnerte. Angetrieben von der frühen Führung nahmen die Gallier das Zepter in die Hand und diktierten die Partie.

Ehe der Gegner zu seiner ersten Torgelegenheit kam, zappelte der Ball erneut im Netz: Lopo, von Diego auf die Reise geschickt, setzte sich auf der linken Seite durch und legte uneigennützig für Steini auf, der volley auf 2:0 erhöhte (8.). Nach einer Traumkombination über Aushilfsspieler Majk Abdulahi, Nino und Tobi besiegelte Steini mit seinem zweiten Tor schon nach 20 Minuten die Niederlage der Soccer. Die Gallier dominierten weiterhin, ließen die Zügel aber ein wenig schleifen, so dass Gendorf öfter im gegnerischen Strafraum auftauchte, ohne aber wirklich gefährlich zu werden.

In Hälfte 2 änderte sich am Spielverlauf nichts. Kalle mit zwei Distanzschüssen, Nino mit einem sehenswerten Knaller und Majk, der den Pfosten traf, hätten das Resultat nach oben schrauben können. Kopys geruhsamer Nachmittag wurde nur durch zwei tückische Aufsetzer unterbrochen, die er aber mit Bravour meisterte. Vor den Augen von Morse und Eva, Toss, Alexandra und Sdumka hielt die Emmertinger Mannschaft, in der alle Spieler mit guten Leistungen überzeugten, ihre Deckung bis zum Schluss aufrecht und schaffte dadurch ein langersehntes „Zu Null“-Ergebnis, das einige Gallier am Abend auf der Burghauser Maiwies´n noch lange feierten. -Toss-

Debüt mit Köpfchen

Das Duell mit der Reischacher Hütte am Ostersonntag (27. März) 2005 geht zweifellos in die Analen von Gauloises Emmerting ein: Einerseits weil es das erste Spiel in der neuen Heimat Mehring war, andererseits weil die Gallier ein Tor bejubeln durften, das sie in dieser Form nie für möglich gehalten haben.

Es ist die 43. Minute: Noll gibt an der Mittellinie den Ball nicht verloren, der Richtung Aus rollt, und grätscht ihn im allerletzten Moment der Linie entlang in die gegnerische Hälfte. Steini nimmt aus vollem Lauf die Kugel auf, entflieht dem Gegner, spurtet an die Grundlinie und flankt in die Mitte. Die Hereingabe ist präzise, kommt mustergültig als Vorlage für einen Kopfball – nur muss jemand dastehen, der die Kugel auch verwerten kann. Es gibt nicht viele Gallier, die das bewerkstelligen können: Kalle steht jedoch gerade jenseits der Mittellinie, Steini hat selbst die Flanke gebracht und Kipf, Timo und Diego sind gar nicht mit von der Partie – doch da schraubt sich jemand anderes hoch und nickt das Leder zum 2:2 ins Netz: Lopo. Verdutzt reiben sich die Zuschauer die Augen.

Es ist kein Geheimnis: Wenn die fußballtechnisch starke gallische Nummer 8 etwas nicht so beherrscht, dann ist es das Kopfballspiel. Daher schon legendär sind Lopos oft wiederholte Ankündigung, die jedem Zuhörer ein breites Grinsen aufs Gesicht zauberte: „Wenn ich mal ein Kopfballtor machen sollte, dann hör mit Fußball auf. Denn dann hab ich alles erreicht.“ Die Freude ist jetzt groß, die Mitspieler klatschen, während der Torschütze kreischend über das Feld zum verletzten Kapitän Toss an die Auslinie fetzt. Der historische Moment muss ausgekostet werden. Als Glückwunsch gibt’s einen Kuss auf die Stirn.

Leider war es kein Siegtor, sondern nur der längst überfällige Ausgleich, den sich die Gallier redlich verdient hatten. Angeführt von Toss, der erstmals die Kapitänsbinde trug und sich diese am frühen Morgen des folgenden Ostermontages aus der Feierlaune heraus auch im Burghauser Nachtcafé Goggo überstreifte, boten sie eine gute Leistung, sprühten vor Spielfreude und begeisterten die rund 20 Zuschauer (darunter der verletzte Morse, Alexandra, Sdumka und „Special-Fans“ KT, Michael und Ingrid aus Tengling) mit guten Aktionen. Steini, der wie Noll überragend agierte, brachte die Heimelf nach einer Vorlage von Tobi mit einem sehenswerten Schuss aus 20 m in der 13. Minute in Führung. Diese hielt aber nur 240 Sekunden. Mit dem 1:1 gingen die Mannschaften, die sich im Modus Acht gegen Acht und ohne Schiri maßen, nach 35 Minuten in die Kabine.

In jener muss sich gedanklich wohl noch Kalle befunden haben, denn sein katastrophaler Fehlpass nach 33 Sekunden in Hälfte 2 zog das 1:2 nach sich. Die Gallier bäumten sich auf und erarbeiten sich Chancen, doch Nino blieb hängen und Lopo traf nur die Querlatte. Nach dem verdienten Ausgleich durch den legendären Kopfballtreffer kam kurz danach der nächste Nackenschlag, als Keeper Kopy ohne große Bedrängnis die Kugel durch seine Handschuhe hindurch ins Tor gleiten ließ (51.).

Scheiz verstärkte die Gallier ab der 52. Minute im Austausch mit Noll, der dann bei den Gegnern aushalf. Nach dem 2:4 (56.) setzte Gauloises alles auf eine Karte und die Abwehr mit den weiteren Verteidigern Bert und Tobi, der auf ungewohnter Position stark auftrumpfte, war bei den Kontern gefordert. Sehenswert war der Anschlusstreffer durch den „Spieler des Spiels“ Steini, der sich das Leder selbst erkämpfte und es schließlich unter die Latte bombte (63.). Statt des Ausgleichs fiel aber kurze Zeit später das 3:5 (66.), das den Endstand darstellte.

Am Abend genossen die Gallier das Beisammensein im Mehringer Sportheim, das auch viele Friends anlockte. Zu zwanzigst feierte und kegelte man bis in die frühen Morgenstunden, ehe einige Partylöwen noch ins Goggo nach Burghausen aufbrachen. „Kopfballungeheuer“ Lopo war da nicht mehr dabei – was aber dadurch verschmerzt wurde, dass er ankündigte, trotz seines Kopfballtreffers weiterzuspielen. -Toss-